• Man sieht zahlreiche aufgeschlagene Bücher nebeneinander liegen. Manche aufrecht, manche gedreht.

    “Ich war gewissermaßen klassenflüchtig“ – Rezension von Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“

    Mit seinem 2009 im französischen Original und 2016 auf Deutsch erschienen autobiografischen Erinnerungsroman „Rückkehr nach Reims“ stellte sich Didier Eribon einer persönlichen und wissenschaftlichen Herausforderung. Dass der französische Soziologe, der bislang vor allem wegen seiner Foucault-Biographie bekannt war, damit einen Nerv getroffen hat, ist an den Verkaufszahlen bemerkbar. Im deutschsprachigen Raum erschien 2019 bereits die 19. Auflage. Doch was macht dieses Buch so besonders?

  • UNTEN – Down there

    Vergangenen Freitag fand im Salzburger Filmkulturzentrum die Kino-Premiere des Dokumentarfilms „Unten“ von Djordje Čenić und Hermann Peseckas statt. Zu sehen war der Film in Österreich bisher nur beim „Crossing-Europa“-Filmfestival Linz im April dieses Jahres, wo die Dokumentation mit dem „Social Awareness Award – Local Artist“ ausgezeichnet wurde. Djordje Čenićs autobiographische Reise beginnt im Linz der 1970er Jahre, wo seine Eltern, zwei jugoslawische Gastarbeiter, Arbeit finden: Die Mutter bei Semperit, der Vater bei der Voestalpine. Es ist eine sehr persönliche Familiengeschichte, aber auch eine von Klassengegensätzen und Identitätssuche; von Hoffnung, Heimat und Krieg. So facettenreich die Themen sind, die Čenić auf seiner Reise festhält, so unterschiedlich sind auch die beim Zuschauer ausgelösten…