Fick die Roller
Mit diesem Posting auf ihrem Facebookprofil sprach mir Stefanie Sprengnagel aus dem Herzen. Ich pendle seit einigen Monaten beruflich und studienbedingt zwischen Wien und Salzburg hin und her. Es gibt viel, was mich in Wien innerlich zum Eskalieren bringt: Die Hunde(?)-Piss-Spuren alle 2 Meter am Gehsteig, der unsägliche hurrikanartige Wind, der mir jeden Tag mitten in die Fresse weht und die super nervtötenden E-Scooter, die mich täglich auf dem Weg zur Arbeit auf dem Gehsteig fast niedermähen. Vielleicht für manche noch unverständlich, doch bald wird die E-Scooter-Plage auch in unserer Touristadt Salzburg angekommen sein. Immerhin hat sich die schon in Linz über die komplette Landstraße ausgedehnt. Kaum auszudenken, wie viele Unfälle mit asiatischen oder amerikanischen Reisegruppen es pro Tag in Salzburg zu verzeichnen geben wird.
Und überhaupt: Wenn schon Scooter, wieso nicht der gute alte 90s Scooter, mit dem man noch brav mit eigener Körperkraft von A nach B rollt? Vermutlich würden dann die unzähligen, überwiegend männlichen, Geschäftsleute, die jeden Tag arschknapp an mit vorbei zischen, zu spät zum superwichtigen Meeting kommen. Was uns als Zukunft der Mobilität verkauft wird, ist, kombiniert mit der tief verwurzelten Rücksichtslosigkeit der Österreicher*innen, nur eine Plage: Schneidiges Fahren und das beinahe Umnieten eines kleinen Kindes, mit 30 km/h durch die Fußgängerzone blasen oder die E-Scooter einfach mitten auf dem Gehweg oder den Blindenleitsystemen zurücklassen — alles schon erlebt. Erstaunlich wie lange die Scooter-Anarchie im überregulierten Österreich um sich greifen konnte: Erst seit Juni gibt es nun die für E-Scooter-Hasser*innen lang ersehnten einheitlichen Regelungen. Damit werden die E-Scooter endlich von den Gehsteigen und Fußgängerzonen verbannt. Radfahrer*innen können sich dann mit den Dingern abärgern, denn festgeschrieben ist, dass bei Vorhandensein eines Fahrradstreifens dieser benutzt werden muss — ansonsten die Fahrbahn. Um unseren Hass gegen die E-Scooter-Plage zu bündeln, schlage ich einstweilen vor, unter dem Hashtag #fickdieroller dem Hass freien Lauf zu lassen.
Have fun!